Volks- und Herbstfeste


Im Bierland Bayern haben Volks- und Herbstfeste Tradition

Herbst im Bierland Bayern

Wenn sich im Spätsommer die Blätter zu warmem Bernstein und leuchtendem Gold färben, das Braugetreide gedroschen und der Hopfen gezupft ist, beginnt im Bierland Bayern nicht nur die Zeit der traditionellen Volksfeste und Kirchweihen, sondern auch die Saison der dazu ausgeschenkten Biere - der malzbetonten Märzenbiere.

Auf den fränkischen Kirchweihen, dem niederbayerischen Gillamoos und dem Münchner Oktoberfest lassen Einheimische und Gäste bei süffigen Festbieren den Sommer ausklingen.

Süffige Festbiere

Im bayerischen Bierjahr gilt: Im Sommer erfrischen leichte, spritzige Biere und Biermischgetränke. Im Herbst trinkt man in Bayern jedoch traditionell Märzenbier! Märzen ist ein untergäriges Vollbier. Oft haben Märzenbiere heute aber nicht mehr eine bernsteinfarbene oder leuchtend rotgoldene Farbe, sondern sind trotz ihres hohen Stammwürzegehalts hell bis goldgelb. Duft und Geschmack sind malzbetont. Es ist süffig und körperreich, mit einem Anklang von Süße und Hopfenbittere.

Ihren Namen erhielt die bayerische Bierspezialität, weil sie früher im März gebraut wurde. Solange das Sommerbrauverbot in Bayern galt, mussten die Biere, die im letzten Wintermonat, also im März gebraut wurden, bis in den Herbst hinein haltbar bleiben. Damit das Bier über den Sommer in den Felsenkellern gelagert werden konnte, war es stärker und enthielt auch mehr konservierenden Hopfen.

Auch heute noch werden das Märzen und seine Verwandten, die Festbiere, besonders gerne an Festtagen getrunken: zu Erntedank und Kirchweih und auf den traditionsreichen bayerischen Volksfesten.

Zünftige Bierfeste

Gäubodenfest in Straubing

Bereits am 2. Wochenende im August öffnet das Gäubodenfest seine Tore. Wie beim Münchner Oktoberfest fand beim Gäubodenfest neben der Ausstellung landwirtschaflticher Anbaumethoden, Zuchtschauen und Agrartechnik auch immer ein Pferderennen statt. Bereits seit der Gründung des Gäubodenfestes im Jahre 1812 durch König Maximilian I. Josef sind auch festliche Umzüge, Vergnügungseinrichtungen wie Schießstände, Losbuden oder Kegelbahnen und natürlich Bierzelte der ortsansässigen Traditionsbrauereien überliefert. Das eigens für das Volksfest eingebraute Gäubodenfestbier ist karamelmalzbetont und vollmundig im Geschmack. Die leichte Süße des Malzes wird mit einer feinen, ausgewogenen Hopfenbittere unterlegt. Durch den höheren Stammwürzegehalt der Festbiere stellt sich ein Alkoholgehalt von 5,5 bis 6,1% ein. (weitere Infos: https://www.ausstellungs-gmbh.de/gaeubodenvolksfest/)

Allgäuer Festwoche in Kempten

Obwohl die Land- und Milchwirtschaft im Allgäu eine wichtige Rolle spielt, geht die Allgäuer Festwoche auf eine Gewerbeausstellung zurück, die der Kemptner Gewerbeverein erstmals 1923 veranstaltete. Schuh- und Uhrmacher aber auch Hafner, Sattler Möbel- und Wasserturbinenhersteller stellten ihre Handwerkskunst aus. Hinzu kamen Tagungen und Darbietungen der Verbände und der Milchwirtschaft. Das große Festzelt der bedeutendsten Wirtschaftsmesse in der Region Allgäu wird von den beiden Rettenberger Privatbrauereien Engelbräu und Zötler mit Festbieren beliefert. Sie haben einen Stammwürzegehalt von 13,5% und 5,8 Vol. Alkohol. Wenig Hopfenbittere und ein sehr harmonisches Malzaroma zeichnen diese hochwertigen Biere aus.
(Weitere Infos: https://www.festwoche.com/)

Herbstfest im Hopfenland

Der Gillamoos im niederbayerischen Abensberg beginnt Ende August. Er ist der älteste und größte Jahrmarkt der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Urkundlich erwähnt wurde das Volksfest schon 1313, als Pferdemarkt beim Kirchlein Sankt Gilg am Moos. Heute ist der Gillamoos ein Volksfest mit leckeren Schmankerln und hervorragenden Festbieren aus Abensberg.
(Weitere Infos: https://www.abensberg.de/gillamoos)

Herbstfeste in Erding und Rosenheim

Zeitgleich zum Gillamoos beginnen die Herbstfeste in Erding und Rosenheim, die beide ebenfalls als landwirtschaftliche Bezirksfeste entstanden. In Erding wird natürlich eine Festweiße ausgeschenkt, die es nur auf dem Herbstfest und nicht im Handel gibt. Die beiden Rosenheimer Brauereien Flötzinger und Auerbräu halten an der Tradition ihren Wies´n-Märzen fest. Der Flötzinger Bräu braut es ausschließlich mit alten aromatischen Hopfensorten.


Ein Prosit der Gemütlichkeit!

Das Münchner Oktoberfest beginnt traditionell mit dem Einzug der Festwirte auf ihren prächtig geschmückten Brauereigespannen; die schönsten Trachten aus Bayern und dem Rest der Welt sind am zweiten Festtag beim Trachten- und Schützenumzug zu sehen. 16 Tage lang lassen sich Einheimische und Gäste aus aller Welt zum "Prosit der Gemütlichkeit" eine frisch gezapfte Maß der 6 verschiedenen Oktoberfestbiere aus den Münchner Traditionsbrauereien zu Hendl und Breze schmecken.


"Kerwa" feiern und genießen

Kirchweih feiern die Bayern am dritten Oktobersonntag, nur in Franken und der Oberpfalz gibt es keinen einheitlichen Termin. In Franken wird rund ums Jahr Kirchweih gefeiert; Höhepunkt der fränkischen "Kerwa" ist jedoch auch der Herbst. Zu Hause und in den Gastwirtschaften lässt man sich deftige Kirchweihspezialitäten schmecken, dazu serviert man auf jeden Fall gutes Bier aus der Region. Schließlich ist Franken die Gegend mit der größten Brauereidichte der Welt. Außerdem gibt es im Fränkischen nicht nur hochwertige Braugerste, sondern auch guten Hopfen; besonders berühmt ist der Spalter Aromahopfen.

 

Der Herbst ist also eine perfekte Jahreszeit, um das Bierland Bayern zu bereisen und regionale Unterschiede, sowie die einzigartige Vielfalt und besondere Qualität der bayerischen Biere zu genießen.

Bewusstsein für Tradition und Qualität

Die Bierfeste locken nicht nur viele Besucher nach Bayern, sondern mehren auch den Ruhm der bayerischen Bierqualität. Das Bewusstsein für Tradition und Qualität sind in Bayern eng verbunden. Und es wird belohnt: Sogar die Europäische Union unterstreicht die Einzigartigkeit bayerischer Biere, synonym für bayerische Tradition und Lebensfreude. Sie erhob den Begriff "Bayerisches Bier" zur geschützten geographischen Angabe (g.g.A.). Das bedeutet: Nur Bier, das nach dem Reinheitsgebot von 1516 in Bayern gebraut wurde, darf Bayerisches Bier genannt und als bayerisches Produkt vertrieben werden